Gemeinde Großvargula 1238 Jahre 786 - 2024
Gemeinde  Großvargula1238 Jahre   786 - 2024

Vargula, der Zeugungsort Karl des Großen

 

In der vorhandenen Chronik des Ortes Großvargula: „Vargula. Ein Beitrag zur Thüringer Kulturgeschichte“, beschrieb der Autor Albert Arnstadt auf den Seiten 23 bis 25 ausführlich eine Urkunde, deren Inhalt einen sagenhaften Ort in Vargula beschreibt.

Ein Mönch mit Namen Eberhard hatte sie zwischen 1150 und1160 verfasst. Das Original befindet sich im Hessischen Staatsarchiv in Marburg. Sie ist Teil einer Sammlung, die dort unter K 425 und K 426 registriert ist. Der erste Band umfasst 178 und der zweite 196 Blätter. Vereint sind sie im „Codex Eberhardi“. (Quelle Wikipedia, Codex Eberhardi). Eberhard, aus einer Thüringer Ministerialfamilie stammend, hat sie im Auftrag des Fuldaer Klosters von älteren Urkunden abgeschrieben.         

Fulda beherbergte seit 744 ein Benediktinerkloster (Wikipedia). Bonifatius persönlich, dessen Gebeine im Kloster Aufnahme fanden und sich heute im Dom der Stadt Fulda befinden, beauftragte den Mönch Stumius, einen Einsiedler, mit der Gründung. Dieses Kloster stand in den folgenden Jahren in enger Beziehung zum fränkischen Königshaus der Karolinger. Der Ehe gingen aber heftige Streitigkeiten voraus. In einem Beitrag der ZDF-Serie Terra X stellten die Autoren diesen Konflikt bildlich dar. Federführend war das Museum für Ur- und Frühgeschichte Weimar mit dessen Leiter

Herrn Dr. Walther.

Der alte Thüringer Adel suchte nach Wegen, sich der Besatzung durch die Franken zu entziehen. Der Konflikt gipfelte um 785 in einem Aufstand, dessen Anführer der Thüringer Hardrad aus Hassleben war. Vier Adlige aus Vargula beteiligten sich an diesem Putsch. In der ältesten Urkunde Großvargulas wurden sie namentlich erwähnt. Walto, Roniold, Warmund und Buchard kämpften gegen ein Heer, das Karl der Große in die Mark Thüringen entsandt hatte, um den Aufstand zu zerschlagen. Die Thüringer unterlagen. Die Überlebenden baten um Gnade. Ihr Leben konnten sie nur durch Übertragung ihres Vermögens an das Kloster Fulda retten. Zusammen mit Lullus, Erzbischof von Mainz, verschenkten sie an einem 25. September im Rahmen eines Hoftages bei dem Karl anwesend war, ihre Güter in Vargula. Laut Arnstadt muss es sich um einen größeren Besitz gehandelt haben. Der Umstand, dass vier genannte Adlige und ein mächtiger Kirchenfürst jener Zeit Vermögen in Vargula besaßen, spricht für eine exponierte Lage des Ortes. Aus welchen Quellen der Reichtum stammte, kann man nur spekulieren. Sicher spielte neben Einkünften aus der Landwirtschaft die Kontrolle der Handelswege durch die Furten mit zu leistendem Obolus, eine Rolle.

Der Mönch Eberhard (Arnstadt bezeichnete ihn als Kanzler und schrieb der Urkunde das Jahr 1040 zu) behauptete, auch Kaiser Karl selbst hätte in Vargula Güter besessen. Ob es sich um den alten Königshof handelte, entzieht sich unserer Kenntnis. Die Originalurkunden gingen verloren (oder existierten niemals). In der Abschrift Eberhards wird Vargula als „terram conceptions nostrae“ (Das Land unserer Empfängnis) bezeichnet.

Herausragenden Persönlichkeiten der Geschichte ordnete man derartige Plätze ihrer Zeugung zu. Astrologen und Heilige deuteten besondere Konstellationen der Sterne vor Ort. Sie wurden damit aufgewertet oder waren bedeutend. Niemand, außer den Beteiligten, konnte den Wahrheitsgehalt bestätigen.  

In Arnstadts Chronik wurden die Ursachen der Fälschung durch Eberhard beschrieben. Verlorene Güter des Klosters Fulda sollten mit dem kaiserlichen Siegel zurückgewonnen werden. Echte Urkunden der Folgezeit bestätigten vorhandenen Besitz des Klosters in Vargula.

So bleibt die Beziehung Karls des Großen zu Vargula eine Sage. Sie ist Teil vom „Wunderbaum von Vargula“ und von den Brüdern Grimm sowie Ludwig Bechstein in ihren Sammlungen aufgenommen. Die wörtliche Übersetzung Eberhards in der Chronik Albert Arnstadts lautet: „Leute aus alter Zeit berichten, dass der König Pippin, der Vater des erwähnten Karls, zusammen mit dem heiligen Bonifatius auf eben jenem Hofe weilte. Und da sah der hochheilige Priester durch göttliche Offenbarung voraus, dass vom König Pippin aus in jener Nacht ein Sohn empfangen würde, der die Herrschaft über das ganze Reich besitzen und alle Irrlehre von der Kirche vertreiben würde. Der hierauf hin geborene König übergab dieses Land seiner Empfängnis dem heiligen Bonifatius. Man zeigt noch heute den Mühlplatz, wo Karl empfangen worden ist.“                                                                  

 

 

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